08.11.2022 | München

CSU will bayernweiten Personalpool für Pflege- und Medizinberufe

Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der

Pflege will die CSU im Landtag einen bayernweiten Personalpool für

alle pflegerischen und medizinischen Berufe einführen. Dies geht aus

einer Resolution der Landtagsfraktion hervor, die am Dienstag in

München vorgestellt wurde.

 

In dem Pool sollen auch Ärztinnen und Ärzte oder Hebammen erfasst

werden. «Aus diesem Pool sollen sich Senioren- und Pflegeheime ebenso

im Notfall bedienen können wie Krankenhäuser oder auch der

Öffentliche Gesundheitsdienst», heißt es in der Resolution.



Außerdem sollen mindestens 100 Ausbildungsplätze mehr für

Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter geschaffen werden. «Es

muss endlich über den jeweils aktuellen Bedarf ausgebildet werden

können», heißt es im Papier. Mittel- bis langfristig brauche es auch

einen Masterstudiengang für Hebammen, um das wissenschaftliche

Personal für die Hebammenstudiengänge zu sichern. Außerdem soll die

Vereinigung der Pflegenden in Bayern durch eine Pflichtregistrierung

der Pflegekräfte gestärkt werden.

 

Um mehr junge Menschen für einen Pflegeberuf zu begeistern, setzt die

CSU auch auf eine weitere Ausbildungsoffensive für die Pflege.

«Wichtig ist, dass das gesamte Berufsbild attraktiver wird - mit

Blick auf die Arbeitsbedingungen, mit heilkundlichen Tätigkeiten und

Weiterbildungsmöglichkeiten auf Bachelor- und Masterniveau», schreibt

die CSU in ihrer Resolution. Ein weiterer Anreiz könnte es sein, dass

ein Jahr der Ausbildung im Ausland abgeleistet werden könne.

«Gleichzeitig brauchen wir auch mehr Menschen in der gesamten

Pflegelehre.»

 

Zusätzlich zur Stärkung der Ausbildung in Deutschland brauche es eine

Beschleunigung der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen in

Gesundheitsberufen.

 

Abseits der eigenen Pläne für Bayern, die die Fraktion aber unter den

Vorbehalt «vorhandener Stellen und Mittel» stellt, fordert die

CSU-Fraktion vom Bund diverse Maßnahmen, um das Gesundheits- und

Pflegesystem zu stärken.

 

Unter anderem müsse der Bund jährlich 500 Millionen Euro für

klimaschützende Investitionen an den Plankrankenhäusern und den

Universitätsklinika auszahlen. Ferner brauche es Reformen in der

Kranken- und Pflegeversicherung, um die Beitragszahler vor steigenden

Kosten zu schützen.